DGfS 2016 | 24.-26.2.2016

38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft

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Workshopbeschreibung

Einteilige Workshops

Workshop 1 Leseförderung auf Satzebene im mehrsprachigen Klassenzimmer

PD Dr. Alexandra Zepter, Sabine Zepnik

16:30 - 17:30 Uhr und Wiederholung um 18:00 - 19:00 Uhr


Sicheres Lesen auf basaler Ebene ermöglicht es, im weiteren Verlauf der Schulzeit auch längere und komplexere Texte zu verstehen. Davon sind Lernende mit mehrsprachigem Hintergrund genauso betroffen wie monolinguale Lernende mit Deutsch als Erstsprache. Damit der Schriftsprach- und Orthographieerwerb ohne Umwege verläuft, ist es von zentraler Bedeutung, bereits in der Grundschule auf die Systematik unserer Schrift aufmerksam zu machen. Im Workshop möchten wir Lehrkräfte mit einem systembasierten, gleichsam spielerisch konzipierten Leseunterricht bekannt machen und dabei insbesondere syntaktische Strukturen (vorwiegend Topologie des Satzes und der Nominalphrase im Deutschen) und deren orthographische Markierungen in den Mittelpunkt stellen. Die spielerischen Konzeptionen bieten v.a. die Möglichkeit zum impliziten Lernen; daneben lädt das Material auch zu aktiver Auseinandersetzung mit syntaktischen Strukturen und damit zur Sprachreflexion im Kernbereich ein.

Workshop 2: Heute Grammatik, morgen wieder was Schönes

Dr. Sandra Döring (Universität Leipzig)

16:30 - 17:30 Uhr

Warum wird Grammatikunterricht als langweilig, staubtrocken, aber schwierig wahrgenommen? Kann Grammatik Spaß machen oder ist das ein Widerspruch in sich? Was gibt es im Grammatikunterricht zu entdecken? Wie können SuS zu einer Entdeckungsreise in die Welt der Sprache(n) begeistert und angeleitet werden? Der Workshop lädt ausdrücklich zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion ein. Er richtet sich gleichermaßen an Lehrer_innen, die froh sind, wenn die Lerneinheit ‚Grammatik‘ vorbei ist, und an solche, die gern mehr Grammatik unterrichten würden (Deutschunterricht Klassen 5-8).

Workshop 3: Über die Wortarten und Satzglieder hinaus – Sprachliche Strukturen entdecken und vergleichen. Grammatikunterricht ab Klasse 8

Dr. Sandra Döring (Universität Leipzig)

18:00 - 19:00 Uhr

Der Workshop bietet die Gelegenheit des Austauschs und der Diskussion für Deutschlehrer_innen (Deutschunterricht Kl. 8-12/13) und Fremdsprachenlehrer_innen, für Lehrer_innen, die gern Grammatik unterrichten und für Lehrer_innen, die sich selbst unsicher im Grammatikunterricht fühlen, für Lehrer_innen, die auch gern in höheren Klassen im Deutschunterricht Grammatik unterrichten würden, und für Lehrer_innen, die froh sind, dass man ‚in der 8. Klasse damit weitestgehend durch ist‘, für solche, die auf die Erstsprachen der SuS im Sprachunterricht zurückgreifen, und für solche, die dies vermeiden, weil sie diese Sprachen ja selbst nicht sprechen.

Workshop 4 Vorlesesituationen in mehrsprachigen Kontexten gestalten

Linda Stark (Universität Würzburg)

16:30 - 17:30 Uhr und Wiederholung um 18:00 - 19:00 Uhr

 

Vorlesesituationen können sich erwiesenermaßen auf unterschiedliche Spracherwerbsbereiche positiv auswirken. Diese positive Wirkung macht sich insbesondere die Sprachförderpraxis mit Kindern zunutze, die das Deutsche als Zweitsprache – nicht nur aber vor allem in der Kita – erlernen. Gerade in Vorlesesituationen mit mehreren Kindern, deren Deutschkenntnisse unterschiedlich weit vorangeschritten sind, stellen sich im Rahmen der Sprachförderung mit Bilderbüchern jedoch vielfältige Herausforderungen an die Vorlesenden. Im Workshop sollen Möglichkeit aufgezeigt und ausprobiert werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Darüber hinaus soll gemeinsam erarbeitet werden, inwiefern sich diese Handlungsmöglichkeiten auch auf Rezeptionssituationen anderer Medien, so z.B. textloser Bilderbücher oder Kamishibais, übertragen lassen.

 Zweiteilige Workshops

Workshop 5: Kinderreime, Gedichte und Geschichten für Vor- und Grundschule im mehrsprachigen Kontext

Prof. Dr. Eva Belke, Dr. Friederike von Lehmden & Jun. Prof. Dr. Claudia Müller (alle Ruhr-Universität Bochum)

Teil I 16:30 - 17:30 Uhr + Teil II von 18:00 - 19:00 Uhr

 

Kinderlieder, -reime und -bücher sowie Sprachspiele sind eine ideale Grundlage für implizites sprachliches Lernen. Sie enthalten sprachliche Einheiten und ihre strukturellen Beziehungen in hoch konzentrierter und redundanter Form und laden zum Spielen mit diesen Einheiten und Strukturen ein. Die generative Textproduktion (GT) nutzt dies, indem sie Lerner anregt, eigene Texte auf der Basis vorgegebener Textmuster zu generieren. Wir wollen in diesem Workshop aufzeigen, inwiefern sich vor allem Texte der Kinderliteratur und Lieder dafür eignen, diejenigen kognitiven Ressourcen und impliziten Lernmechanismen, die insbesondere jüngere Kinder zum Spracherwerb nutzen, zu aktivieren. Hierzu stellen wir ein Liederbuch (Kauffeldt et. al 2014) sowie sprachförderliche Bilderbücher vor und analysieren diese in Bezug auf ihre sprachlichen Lernmöglichkeiten.

 

Workshop 6 Schulische Mehrsprachigkeitsprojekte in Klasse 5 und 6: Wer lernt da eigentlich was?

Lic phil I Carolina Luisio (Pädagogische Hochschulen Bern und Zürich)

Teil I 16:30 - 17:30 Uhr + Teil II von 18:00 - 19:00 Uhr

 

Die Mehrsprachigkeit hat Einzug gehalten in den Klassenzimmern, auch in den Gymnasien. Nebst der Förderung der Schulsprache ist der Einbezug der Erstsprache der Schülerinnen und Schüler ein wichtiges Anliegen der modernen Sprachdidaktik. In verschiedenen Projekten und Ansätzen wie language awareness, ELBE, HSK etc werden solche Zugänge beschrieben. Im Workshop sollen Projekte vorgestellt und Beispiele zur konkreten Umsetzung im Unterricht aufgezeigt und ausprobiert werden. Wichtig ist es hierbei den Blick auf kleine, im Alltag verankerte Elemente zu lenken, welche unspektakulär und mit wenig Aufwand umgesetzt werden können. Dabei sollen auch kritische Fragen zur Wirksamkeit und Praktikabilität solcher Unterrichtssequenzen gestellt werden.