DGfS 2016 | 24.-26.2.2016

38. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft

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AG 8: Gradienz im Spannungsfeld von empirischen Methoden und Grammatiktheorie

Jana Häussler, University of Wuppertal, haeussler@uni-wuppertal.de

Tom Juzek, University of Oxford, tom.juzek@gmail.com

 

 

Abstract

In den vergangenen Jahren wurden Fragen der Datenbasis für die linguistische Theoriebildung immer wieder intensiv diskutiert (vgl. Special Issue of Theoretical Linguistics, 33 (3), 2007, und Forum in der Zeitschrift für Sprachwissenschaft, 28 (1), 2009). Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, verschiedene Ansichten zum Verhältnis von experimentellen Methoden und syntaktischer Theoriebildung zusammenzubringen. Dabei liegt der Fokus auf dem Phänomen der Gradienz. Traditionell basieren grammatische Theorien auf kategorialen (binären) Unterscheidungen und introspektiven Urteilen, die der/die untersuchende Linguist(in) selbst bereitstellt. Auf der anderen Seite lässt sich in empirischen Studien immer wieder Gradienz beobachten. Aus dieser Diskrepanz ergeben sich Fragen, wie die folgenden, die in der AG diskutiert werden.

  • Ist Gradienz ein experimentelles Artefakt oder von linguistischer Relevanz?
  • Falls letzteres zutrifft: Ist Gradienz ein Performanzeffekt, den es zu reduzieren gilt, oder ist Gradienz Teil der  Grammatik und sollte daher in grammatischen Modellen erfasst werden?
  • Sind kategoriale Modelle und Gradienz miteinander vereinbar?
  • Finden wir Gradienz auf allen Ebenen der Grammatik und hat sie dabei jeweils die gleiche Relevanz?
  • Sind introspektive Urteile von Linguisten unverzichtbar, da sie möglicherweise weniger anfällig für konfundierende Faktoren sind, oder sind sie eher wenig reliabel und sollten daher durch empirische Daten gestützt werden?
  • Wie lässt sich der Einfluss konfundierender Faktoren abschätzen und minimieren?

Programm

Mittwoch, 24. Februar 2016
14:00 – 14:30

Jana Häussler & Tom Juzek:

Introduction - Why gradience matters

14:30 - 15:00

Ankelien Schippers:

Negative island violations: *?#how bad are(n't) they really?

15:00 - 16:00Robert Külpmann & Vilma Symanczyk Joppe:
Gradient Acceptability and Categorical Distinctions: the Case of Imperative Constructions
16:00 - 16:30Kaffepause
16:30 - 17:30Jennifer Culbertson (Invited speaker):
Competing grammars and the representation of subject clitics in French
17:30 - 18:00Gabi Danon:
Choose your features: Lexical optionality and variation in QNP agreement
18:00 - 18:30

Garrett Smith, Julie Franck & Whitney Tabor:

A theory of agreement attraction based on a continous semantic representation space


Donnerstag, 25. Februar 2016
9:00 – 10:00Emilia Ellsiepen:
Problematic cases for weighted constraint models: Subadditivity and cost-free violation
10:00 - 11:00Marta Wierzba:
Towards an efficient evaluation method of generative theories using gradient data and regression
11:00 - 11:30Kaffeepause
11:30 - 12:30

Antonella Sorace (Invited speaker):
Gradience at interfaces

12:30 - 13:00

Frances Blanchette:

A Gradient Acceptability Study of English Sentences with Two Negatives


Freitag, 26. Februar 2016
11:30 – 12:00

Anne-Laure Besnard:

Quasi-Modals in English

12:00 - 13:00Joanna Nykiel:
Ellipsis alternation
13:00 - 13:30Chiyo Nishida:  - entfällt krankheitsbedingt -
Dative clitic doubling in Spanish gustar-type verb constructions: Syntax meets Discourse-pragmatics
13:30 - 14:00

Matthias Schrinner:

Competing embedded clauses in German: Conflicts in position of extraposed relative and argument clauses