AG 8: Gradienz im Spannungsfeld von empirischen Methoden und Grammatiktheorie
Jana Häussler, University of Wuppertal, haeussler@uni-wuppertal.de
Tom Juzek, University of Oxford, tom.juzek@gmail.com
Abstract
In den vergangenen Jahren wurden Fragen der Datenbasis für die linguistische Theoriebildung immer wieder intensiv diskutiert (vgl. Special Issue of Theoretical Linguistics, 33 (3), 2007, und Forum in der Zeitschrift für Sprachwissenschaft, 28 (1), 2009). Ziel dieser Arbeitsgruppe ist es, verschiedene Ansichten zum Verhältnis von experimentellen Methoden und syntaktischer Theoriebildung zusammenzubringen. Dabei liegt der Fokus auf dem Phänomen der Gradienz. Traditionell basieren grammatische Theorien auf kategorialen (binären) Unterscheidungen und introspektiven Urteilen, die der/die untersuchende Linguist(in) selbst bereitstellt. Auf der anderen Seite lässt sich in empirischen Studien immer wieder Gradienz beobachten. Aus dieser Diskrepanz ergeben sich Fragen, wie die folgenden, die in der AG diskutiert werden.
- Ist Gradienz ein experimentelles Artefakt oder von linguistischer Relevanz?
- Falls letzteres zutrifft: Ist Gradienz ein Performanzeffekt, den es zu reduzieren gilt, oder ist Gradienz Teil der Grammatik und sollte daher in grammatischen Modellen erfasst werden?
- Sind kategoriale Modelle und Gradienz miteinander vereinbar?
- Finden wir Gradienz auf allen Ebenen der Grammatik und hat sie dabei jeweils die gleiche Relevanz?
- Sind introspektive Urteile von Linguisten unverzichtbar, da sie möglicherweise weniger anfällig für konfundierende Faktoren sind, oder sind sie eher wenig reliabel und sollten daher durch empirische Daten gestützt werden?
- Wie lässt sich der Einfluss konfundierender Faktoren abschätzen und minimieren?
Programm
Mittwoch, 24. Februar 2016 | |
14:00 – 14:30 | Jana Häussler & Tom Juzek: Introduction - Why gradience matters |
14:30 - 15:00 | Ankelien Schippers: Negative island violations: *?#how bad are(n't) they really? |
15:00 - 16:00 | Robert Külpmann & Vilma Symanczyk Joppe: Gradient Acceptability and Categorical Distinctions: the Case of Imperative Constructions |
16:00 - 16:30 | Kaffepause |
16:30 - 17:30 | Jennifer Culbertson (Invited speaker): Competing grammars and the representation of subject clitics in French |
17:30 - 18:00 | Gabi Danon: Choose your features: Lexical optionality and variation in QNP agreement |
18:00 - 18:30 | Garrett Smith, Julie Franck & Whitney Tabor: A theory of agreement attraction based on a continous semantic representation space |
Donnerstag, 25. Februar 2016 | |
9:00 – 10:00 | Emilia Ellsiepen: Problematic cases for weighted constraint models: Subadditivity and cost-free violation |
10:00 - 11:00 | Marta Wierzba: Towards an efficient evaluation method of generative theories using gradient data and regression |
11:00 - 11:30 | Kaffeepause |
11:30 - 12:30 | Antonella Sorace (Invited speaker): |
12:30 - 13:00 | Frances Blanchette: A Gradient Acceptability Study of English Sentences with Two Negatives |
Freitag, 26. Februar 2016 | |
11:30 – 12:00 | Anne-Laure Besnard: Quasi-Modals in English |
12:00 - 13:00 | Joanna Nykiel: Ellipsis alternation |
13:00 - 13:30 | |
13:30 - 14:00 | Matthias Schrinner: Competing embedded clauses in German: Conflicts in position of extraposed relative and argument clauses |